Hund Lemmi beim Wandern in Serfaus Fiss Ladis in Österreich | © Serfaus-Fiss-Ladis
Bianca | © Bianca
Bianca

An der Spitze der Samnaungruppe

30.09.2019 · Berge erleben, Sommer
Raus aus dem Bürostuhl, rein in die Wanderklamotten und Serfaus-Fiss-Ladis auf zwei Beinen und vier Pfoten entdecken. Ich war mit meinem Hund Lemmi unterwegs und habe für alle Wanderfreunde einen richtigen Geheimtipp erkundet.

Wenn der Berg ruft, ischs Zeit

Heute ist ein wunderbarer Herbsttag in Serfaus-Fiss-Ladis. Die morgendlichen Wolken am Himmel wichen im Laufe des Nachmittages der Sonne und sorgten so für tolle Herbststimmung. Alles in Allem: perfektes Wetter für eine Wanderung. Toll, wenn man seinen täglichen Bürostuhl am Wochenende gegen eine Wanderung mit seinem Freund auf vier Pfoten eintauschen kann.


Doch welcher Berg ruft am lautesten?

Es ist bereits kurz nach Mittag, als ich in mein Auto an der Talstation in Fiss abstelle und in meine Wandermontur schlüpfe. Eine Tour von mindestens 2-3 Stunden sollte es dann schon sein, bildete ich mir ein (am Ende werdet ihr darüber noch schmunzeln). Um mich trotz des späten Starts nicht stressen zu müssen, wählte ich eine Tour, bei der ich keine Gondel für den Rückweg benötige. Vor drei Tagen hatte Frau Holle durch ihren Tatendrang eine Hoch- bzw. Gipfeltour zu einer doch etwas rutschigen Idee gemacht. Der Schnee thronte bereits Anfang September vorübergehend auf den Spitzen der umliegenden Berge, was bei uns keine Seltenheit ist. Aber keine Angst: Liegen bleibt er noch nicht. So kann man auch im Oktober noch herrliche Herbsttage mit Bergtouren einplanen.
    
Meine optimale Route habe ich dann im Handumdrehen festgelegt: 

Das heutige Ziel: Den Ausläufer der Samnaungruppe zu umrunden.
Schönjoch – Almbahn – Schöngampalm – Ladis – Fiss
 


Lasst die Wanderung beginnen – der Weg zum Ausgangspunkt: Schöngampalm

Begleitet werde ich heute von meinem Cocker-Spaniel-Pudel-Mischling Lemmi, der schon bei unserer Ankunft an der Talstation Fiss seine Vorfreude kaum zügeln konnte.

Wir starten mit der Schönjochbahn, die uns einen großen Schritt näher zu unserem Ausgangspunkt, der Schöngampalm auf der Nordseite von Fiss, bringt. Die Gondel wird von Lemmi zuerst vorsichtig begutachtet. Die riesige, sich bewegende Kabine, flößt dem Kleinen doch etwas Respekt ein. Nach kurzem Zögern nehmen wir entspannt Platz und genießen die Aussicht während der Fahrt.

Hinweis für alle, die mit Hund unterwegs sind: Die Vierbeiner dürfen alle Gondeln und Wanderbusse in Serfaus-Fiss-Ladis benutzen. In den Gondeln sollten die Hunde bitte am Boden und nicht auf den Bänken Platz nehmen. Im Wanderbus herrscht für alle Hunde eine Maulkorbpflicht.

Maulkörbe können von den Herrchen und Frauchen auch in Serfaus-Fiss-Ladis gekauft werden. Nachstehend eine kleine Übersicht:
Serfaus:  Park Café
Fiss: Hotel Bergfrieden, Intersport Pregenzer, Sport Schmid
Ladis: Ladis Ladele

Zudem sind in allen drei Infobüros des Tourismusverbandes Maulkörbe errhältlich.

Nachdem wir an der Bergstation der Schönjochbahn ankamen, sahen wir bereits unser nächstes Etappenziel: die Almbahn-Bergstation am Zwölferkopf.


Serfaus–Fiss–Ladis – immer für eine Überraschung gut

Am Schönjoch oben angekommen, werden wir von zahlreichen Künstlern empfangen. Die jährlich stattfindende Veranstaltung „Kunst am Berg“ ist ein Muss für alle Kunstinteressierten.


Auf den Spuren des Goldenen Mannes

Wir schlendern am Panoramarestaurant BergDiamant und dem Kinder-Bergwerk vorbei, weiter zum Start des Goldenen-Mann-Weges. Bereits zuvor musste ich neben der Bergstation der Schönjochbahn das erste Mal mein Smartphone zücken, um den atemberaubenden Ausblick festzuhalten.

Auf dem nachstehenden Bild zu sehen:

Bergkette ganz vorne im Bild: Unterer und Mittlerer Sattelkopf
Zweite Bergreihe: Högsee in Serfaus, rechts daneben der Alpkopf
Nächste Bergreihe: Vorderer und Hinterer Heuberg
Verschneite Bergkette ganz hinten: Ötztaler Alpen


Doch eine ausgiebige Pause ist bei unserem Vorhaben nicht drin. Weiter geht der Aufstieg zur Almbahn-Bergstation. Gut, dass ich meine gefütterte Wanderjacke und ein Stirnband eingepackt habe. Am Fisser Joch kann es aufgrund der Höhe und des Windes schon recht kühl werden. Der Hinweis meiner Kollegin, dass der Aufstieg zur Almbahn über den Goldenen-Mann-Weg zwar kurz aber knackig sei, bewahrheitet sich. Nach 25 Minuten erreichen wir den Zwölferkopf. Das verschneite Panorama weckt bereits die Vorfreude auf den nächsten Winter.


Wie in einer anderen Welt

Während hoch oben bereits Winterfeeling herrscht, erwarten uns an der Talstation der Almbahn wieder herrlich angenehme Wandertemperaturen. Jacke und Stirnband verschwinden wieder in meinem Rucksack. Der Weg ist auch gleich gefunden. Rechts von der Almbahn finden wir den ersten Wegweiser und folgen dem Wanderweg mit der Nummer 4. Mittlerweile ist es 15.00 Uhr und wir starten unsere Umrundung des Frommes.


Abgeschiedenheit, einzigartige Vegetation und klangvolle Ruhe

Auf den ersten Metern kommen noch einige Wanderer an uns vorbei, die den Rückweg nach Fiss mit der Almbahn antreten. Nach der Abzweigung treffen Lemmi und ich für eine lange Zeit keine Menschenseele. Der Weg führt erstmals aus dem Urgtal heraus. Ein überraschend langes Stück sogar. Der Blick schweift in die Ferne. Bis zu den Lechtaler Alpen mit seinen imposanten Gipfeln, der Stadt Landeck und deren Hausberg: dem Venet. Rings um mich herum stehen die Wiesen noch in vollem Saft. Kleine Rinnsale durchziehen den Wald - unverbaut, sodass ein einzigartiger Moosboden entstanden ist. Fasziniert von all der Unberührtheit und Ruhe vergisst man fast, dass der Wald voller Leben ist. Wer aufmerksam ist, kann neben den verschiedensten Vögeln auch Auerhühner glucksen und Kühe muhen hören. Rascheln ist zu hören, denn die flinken Eichhörnchen sausen durchs Gebüsch und an den Stämmen hoch hinauf in die Wipfel. Da wittert Lemmi seine Chance und versucht einem Eichhörnchen auf den Baum zu folgen. Das zwingt mich zu einem kleinen Stopp, denn ich musste mich vor Lachen krümmen. Einfach süß mein kleiner Teddybär. Lemmi war durch die Schleppleine natürlich angeleint. Schließlich sollen sich alle Tiere im Wald wohlfühlen.


Ladis, wo bist du?

Nach dem steileren Anfangsstück verläuft der Weg fast ebenerdig. Mittlerweile befinde ich mich schon ein Stück näher an Ladis und sehe die Pillerhöhe, welche das Obere Gericht (als Oberes Gericht wird die Region zwischen den Orten Fließ und Nauders bezeichnet) mit dem Pitztal verbindet. Es lässt sich sogar ein Blick auf den gewaltigen Tschirgant erhaschen. Langsam frage ich mich, wann wir nun endlich Ladis erreichen. Es ist bereits 17.10 Uhr, als zwischen den Bäumen der Lader Weiher zum Vorschein kommt – hurra!


Viele Wege führen nach Rom – oder nach Fiss

Ich lasse gerade die vergangene Strecke Revue passieren und spüre, wie sich eine wohlige Freude ausbreitet. Der Weg ist wirklich traumhaft. Und schon entdecke ich kurzfristig eine neue Route für mich: An der Seite des Weges verläuft ein schmaler Steig. Wo der wohl hinführt? Da ich verschlungene Waldwege liebe, kann ich nicht anders, als diese Route einzuschlagen. Also: Ab geht’s ins Unterholz.


Wild-romantisch

Mit frischem Elan starten wir den Abstieg. Kreuz und quer geht’s auf schmalen Pfaden durch den Wald und wir folgen den Wegweisern Richtung Kressbrünnl und Obladis.

Hinweis zu den nachstehenden Fotos: Obwohl mein Hund Lemmi sehr brav ist und auf mich hört, habe ich ihn während der gesamten Wanderung im Wald an der Schleppleine geführt. Lediglich für die Fotos habe ich ihn kurz abgeleint.


Endspurt im Bummelgang

Um 18.00 Uhr erreichen wir Obladis. Das Café hat heute Ruhetag, weshalb wir auch hier niemanden antreffen. Von hier aus laufen wir Richtung Forscherpfad, rechts an der Villa vorbei in Richtung Falterjöchl. Bei der Villa wird kurz, aber ausgiebig, mit dem dort ansässigen Hund gespielt, während mich die Besitzerin in einen kurzen Plausch verwickelt. Der letzte Anstieg in Richtung Falterjöchl powert uns richtig aus. Gegen 18.20 Uhr wurden wir ein weiteres Mal für unsere Mühen belohnt. Das Szenario am Falterjöchl war einfach umwerfend. Sattes Grün, eingetaucht in die Farben des Sonnenunterganges. Beide trotten wir nebeneinander her. Erschöpft und zufrieden. Bis wir den Parkplatz der Fisser Bergbahnen erreichen und den Abend dann wohlverdient gemeinsam kuschelnd auf der Couch ausklingen lassen, bis uns die Augen zu fallen.

Eine traumhafte Wanderung mit Ruhe und zahlreichen imposanten Eindrücken.


Fakten zur Wandertour

Gehzeit: ca. 4 ½ Stunden
Distanz: zu Fuß ca. 13 km
Schwierigkeitslevel: leicht bis mittel
Route: Parkplatz Talstation Fiss – Schönjochbahn zur Bergstation – Goldener-Mann-Weg – Almbahn – Wanderweg Nr. 4 – Obladis – Falterjöchl – Parkplatz Fiss Talstation


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