Eine Bergwiese in Serfaus Fiss Ladis mit tollem Ausblick | © Socialweb
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Frühheu. Heuer und früher.

03.07.2017 · Berge erleben, Sommer
Es ist wieder Frühheu-Zeit. Für die Bauern heißt das mähen, trocknen, schuften! Einer, der schon sein ganzes Leben mäht, ist Emil Kammerlander. Ein Bergbauern-Original aus Fiss mit tiefen Wurzeln zur Heu-Tradition.

Emil Kammerlander ist im Winter Skilehrer, im Sommer Baggerfahrer und Bergbauer mit Herz. Immer. Seine Leidenschaft gilt der Natur, der Tradition und dem Heu. Gerade jetzt gibt es für Emil wieder viel zu tun, denn es ist Frühheu-Zeit. „Normalerweise mäht man zweimal im Jahr“, erklärt der Bauer aus Fiss. Im Tal ab Juni, auf den Bergwiesen Ende Juli, Anfang August. „Und dann kommt bald schon der zweite Heuschnitt.“


Emil Kammerlander ist einer, der für die Mäharbeit geboren wurde: „Ich mähe schon mein ganzes Leben. Früher habe ich meinen Eltern geholfen. Das war viel Arbeit und natürlich wollte ich als Junge lieber etwas Anderes machen.“ Denn „intia“ (eintun), wie es Emil im Tiroler Dialekt nennt und damit das Einarbeiten von Heu meint, kann man nur bei schönem Wetter. Also genau dann, wenn sich andere im Freibad abkühlen, in der Sonne liegen und nichts tun. Meist hilft die ganze Familie zusammen. „Irgendwann habe ich die Bauernschaft von meinem Vater übernommen und jetzt mache ich das seit über 20 Jahren.“ Mit seiner Zweitarbeit als Baggerfahrer kann er das Mähen auf den Feldern gut verbinden. Im Gegensatz zu anderen: „Viele müssen sich für das Mähen extra Urlaub nehmen, da es viel Zeit und Kraft erfordert.“


Akrobatik im Steilhang

Frühheu machen läuft immer nach demselben Schema ab: „Zuerst mähen, dann kreiseln – damit das Heu trocknet – danach zusammentun und einarbeiten“, sagt Emil. Hinter dem Mähen steckt eine lange Tradition, deren Arbeitsschritte heute teils noch genauso gemacht werden, wie früher. Mit der Ausnahme, dass die Arbeitsgeräte zum Mähen mit der Zeit gehen und sich den modernen Techniken anpassen. „Zum Mähen verwendete der Schnitter oder Mähder ursprünglich eine Sichel oder die Sichte. Erst im Mittelalter kam die viel effektivere Sense auf. Dabei musste die Klinge regelmäßig neu geschärft, also ‚gewetzt‘ werden. Das machte der Schnitter mit einen Wetzstein, den er immer bei sich trug.“ Heute geht alles ein bisschen einfacher. „Motorbetriebene Mähgeräte“ und der technische Fortschritt erleichtern die Arbeit – zumindest im Tal.


Auf dem Berg ist das anders. Auch die modernsten Geräte stoßen irgendwann an ihre Grenzen: Ist der Hang zu steil, müssen die Wiesen von Hand gemäht werden. Das ist nicht nur anstrengend, sondern auch gefährlich. Besonders problematisch wird es auf den bergigen Feldern. Teilweise liegen die Wiesen auf einer Höhe von knapp 2.000 Metern. Schon der Aufstieg dort hinauf ist mühsam, da die Wege nicht immer einfach befahrbar sind. Kann das moderne Mähgerät aufgrund des Steilgrades nicht mehr fahren oder ist die Gefahr zu groß, dass es umkippt, muss die Wiese per Hand gemäht werden. Das sind stundenlange Strapazen, die einiges abverlangen. „Früher hat man im steilsten Gelände mit Steigeisen gemäht. Es gab immer wieder Unfälle und auch Tote.“ Feste Schuhe mit guter Sohle sind ein Muss für jeden Mäher. Selten, aber manchmal kommen die Steigeisen auch heute noch zum Einsatz. Das Heu ist rutschig und wirkt beinahe wie Eis. Die Absturzgefahr ist groß. Ein bisschen Mäh-Akrobatik am Steilhang gehört immer dazu.


Weil das Heu nur bei gutem Wetter gemacht wird, damit es nach dem Mähen schnell trocknet, arbeiten die Bauern in gleißender Hitze. Mit dem Mähen ist die Arbeit aber noch nicht getan. Das Heu muss abtransportiert werden. Das ist im bergigen Gelände eine Herausforderung, die Geschick, Fingerspitzengefühl und Ausdauer braucht.

Im Tal wurde das Heu früher auf großen Wägen von Lasttieren abtransportiert. Heute verwenden die Bauern meist Pressen, die vom Traktor gezogen werden und das Heu zu Ballen formen.


Lohnende Strapazen

Zwar haben sich die Hilfswerkzeuge verbessert und die Risiken der Bergbauern sind weniger geworden. Die Heuarbeit bleibt aber dieselbe. Früher wie heute. Emil weiß, wie schwer seine Arbeit am Feld ist. Aber er scheut davor trotzdem nicht zurück. Denn Emil ist mit Leib und Seele Bauer. Und für ihn gibt es nichts schöneres, als den Duft einer frisch gemähten Wiese. 


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